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5. Reise Saar - Mosel Tour 2005
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Mit dabei Sophie und Sigi in bewährt guter Kondition. Länge:ca.300 Km Bundesland: Saarland, Rheinland- Pfalz Wegweisung: Weißes Rad auf grünem Grund (Saar- Radweg) Weißes "M" mit Fahrrad auf grünem Grund (Moselradweg) Streckenverlauf: Saarradweg :in Flussnähe- befestigte Betriebswege Moselradweg :in Flussnähe- kaum Steigungen- meist feste Straßen. Der Saarradweg S1 ist hervorragend ausgeschildert, immer gut ausgebaut; es gibt keine Engpässe bei Gegenverkehr. Ohne ausreichenden Trinkvorrat sollte man aber nicht starten, zumindest nicht zwischen Saarbrücken und Mettlach. Empfehlung: die Saar erst ab Merzig oder Mettlach fahren.
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Der viel befahrene Moselradweg hat manchmal eine verwirrende Beschilderung. Immer wieder landen wir in den Weinbergen, wo wir eigentlich nicht hin wollen oder werden durch einen Ort gelenkt. Für die Gastronomie sicher wichtig.
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1. Tag: Saarbrücken - Saarlouis- Roden 40 Km Siebenschläfer! Was das wohl bedeuten mag? Wir sind viel zu früh bei unseren Freunden, somit gibt es vor dem Start einen Kaffee. Das Gepäck wird angeschnallt und meine neuen Packtaschen sind laut Aussage Erwin “Schrott“. Na ja, jetzt ist nichts mehr zu ändern. Entspannt rollen wir zu Tal dem Hbf. Koblenz entgegen (7Km). Den Zug 8:22 Uhr sollten wir schaffen, denn wir wollen uns noch in Saarbrücken umsehen. Nach dem wir uns durch eine quirlige Menge „Kids auf dem Schulausflug“ gedrängt haben, das erste Highlight des Tages: Das Förderband für die Räder funktioniert nicht. Die beiden Männer wuchten nicht nur ihre, sondern auch unsere Räder auf den Bahnsteig. Mit der Bahn gibt es leider immer wieder solch Ärgernisse. Die Fahrt dauert bis 10:55 Uhr. Viel Zeit sich auszuruhen, die vorbei fliegende Landschaft zu geniessen und schon mal nach dem Radweg Ausschau zu halten, denn wir folgen zunächst dem Lauf der Mosel. Anfangs ist der Himmel noch wolkig, aber ab Trier strahlt die Sonne. Als wir in Saarbrücken ankommen, ist es schon relativ heiss.
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Mit unseren Rädern rollen wir langsam durch die Fußgängerzone und sehen von Kultur eigentlich nichts. Shoppen dürfen wir Mädels für eine halbe Stunde. Dann landen wir im Kebabladen, und nach einem eindeutig zu grossen Mahl heisst es den Saarradweg (S1) finden. Wir müssen heute noch nach Saarlouis. Die Fahrt lässt sich mit einem Ritt durch den Backofen auf Grillstufe vergleichen. Nach 33 km (gefühlt 60 km) erreichen wir unsere Pension. Draußen herrschen 36° C, in unseren Zimmern unterm Dach nicht viel weniger. Zu Abend wollen wir in der Altstadt von Saarlouis essen. Hier grenzt eine Kneipe an die nächste. Im Cafe „Coyote“ bestelle ich mir Salat. Ich habe schon besseren gegessen, aber dem Rest der Crew schmeckt das Bestellte. In der Nacht kühlt es nur wenig ab, und wir Mädels finden Kopfschmerz geplagt keinen ruhigen Schlaf.
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2.Tag: Saarlouis - Mettlach 45 Km Das Frühstück ist trotz zu trockener Brötchen recht gut. Ich umgehe selbige geschickt, durch mitgebrachtes Vollkornbrot. Wir starten bei recht warmen Temperaturen. Wie herrlich, dass der Weg anfangs durch den Wald führt. Dann erreichen wir Merzig. Da es aber wie schon gesagt sehr warm ist und wir nichts vom Radweg aus entdecken, wofür es sich lohnen würde, abzubiegen, geht es weiter am Anleger Besseringen vorbei. So sind wir um 11:00 Uhr schon an der Saarschleife bei Mettlach. Den Aufstieg zum Aussichtspunkt „Cloef“ überlassen wir großzügig unseren fitten Männern; wir Frauen machen eine etwas längere Pause im lauschigen Hotelgarten (sozusagen Bodenstation). Der Auf - und Abstieg hätte uns sicher nicht nur Schweiß gekostet.
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Dann setzen wir mit der Fähre über und radeln durch den Wald bis Mettlach. Die 45 Tageskilometer sind wir heute recht locker gestrampelt. Ankunft 14:30 Uhr bei Frau Joris, unserer Wirtin. Da das Thermometer nun 36° C zeigt, wollen wir nur noch ins Kühle. Nach einem Willkommenstrunk folge ich Erwin und der Hausdame - nichts gutes ahnend - wieder unters Dach, und wir verbringen die zweite noch schwülere Nacht auf viel zu dicken Federbetten.
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3.Tag: Mettlach - Wasserliesch 48 Km Das Frühstück ist mit Liebe gemacht, und wir loben die Hausfrau. Leider müssen wir heute bei kräftigem Regen starten. Endlich können wir mal die Regenklamotten testen. Nach wenigen Kilometern wird alles schon wieder verstaut, da es dampfend heiss wird. Unterwegs schauen wir uns in der Schleuse „Serrig“ an, wie zwei Boote und ein grosses Schiff auf- und abgelassen werden. Wir radeln weiter, denn wir wollen uns Saarburg ansehen - ein Städtchen wie eine Puppenstube. Fotomotive an jeder Ecke. Um 13:00 Uhr genehmigen wir uns ein italienisches Mittagessen. Noch sind 20 km zu fahren. Da wir diese ohne Regen schaffen wollen, geben wir Gas.
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Dann sollten wir die „Albachmühle“ finden, unser Hotel für die nächsten zwei Nächte. Aber wir haben ja zwei super schlaue „Rennadler“ dabei, mit deren Hilfe stehen wir um 15:30 Uhr vor dem Hotel. Das Haus liegt wunderschön mitten im Wald, aber ich kann nur eines denken: “Hoffentlich kein Dachzimmer!“ Wir haben Glück, wir sind alle im Parterre untergebracht. Das ist mir wirklich ein „Radler“ wert, wir haben ja morgen radfrei.
Übernachtung: Wasserliesch , Hotel Albach-Mühle www.albachmuehle.de
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Ja, hier war es toll. Einen super Hausservice haben wir noch bekommen. Unsere Radklamotten wurden gewaschen!
Ein Smiley sagt Danke!
Das gab es auch mal zwischen durch ........
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4.Tag Trier besichtigen Nach dem Frühstück bringt uns die S-Bahn nach Trier. Die älteste Stadt Deutschlands muss man gesehen haben. Wir entscheiden uns für das Touri- Bähnchen, um die historischen Gebäude der Altstadt zu betrachten. Eine weise Entscheidung, zu Fuß wäre das ein etwas größerer Marsch geworden. Zur Mittagsrast gibt es etwas auf die Glocke. - Nein, das Lokal trägt den Namen zur „Glocke“, und hier probieren wir zum ersten Mal „Viez“. Bei uns zuhause nennt man den Trunk „Äbbelwoi“.
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5.Tag: Wasserliesch - Trittenheim 60 Km Wir verlassen die lauschige Albachmühle mit dem schrillen Ton von Erwins Trillerpfeife (zweimal pfeifen bedeutet Aufsitzen und Abfahrt). Noch ahnen wir nicht, dass wir heute noch ganz ordentlich gewaschen werden. Trotz Regen wird feste gestrampelt. In Schweich im Stadt - Cafe findet die Mittagspause samt Kleidertrocknung statt. Ich zerbreche meine geliebte Multifunktionsbrille und besorge mir im Radladen sofort eine neue. Sigi wählt für heute das Motto „Speichenbruch“. Leider passiert das Malheur erst am Nachmittag und die Frage, wo finden wir eine Werkstatt, drängt sich auf. Das kühlere Wetter bekommt uns einfach besser. Trotz eierndem Hinterrad sind wir schnell in Trittenheim, unserem Tagesziel.
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Wir finden auch bald das Weingut Richard Schmitt www.richardswein.de in der Moselstraße 27. Die Männer satteln noch einmal auf und fahren nach Neumagen - Dhron, die Fahrradwerkstatt suchen. Unverrichteter Dinge kehren sie zurück, erst morgen früh kann das Rad repariert werden. Gegen Abend schlendern wir durch den Ort. Zuerst landen wir in der Straußwirtschaft und dann im Gasthof "Germania". Das Essen ist zum Reinbeißen gut, und der Wein tut sein übriges. Da wir in einem Weingut nächtigen, wird auch das hauseigene Gewächs noch probiert. Gute Entscheidung! Das Gästebuch verrät uns wie viele zufriedene Menschen hier schon die ein- oder andere Flasche geleert haben.
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Übernachtung Trittenheim : Weingut Richard Schmitt, Moselstrasse 27
Ja, super empfehlen wir gerne weiter!
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6.Tag: Trittenheim - Enkirch 60 Km Nach dem Frühstück verlassen wir die Familie Schmitt nicht ohne großes Lob, wir waren sehr zufrieden. Jetzt schnell zur Werkstatt. Diesmal klappt die Sache und ist auch noch zu bezahlen. In der Eile sind wir natürlich prompt am Weinschiff, dem berühmten "Neumagener Fund" vorbei gerauscht. Hier, vor der Peterskapelle steht nur ein Abguss, das Original befindet sich im Landesmuseum in Trier. Weiter geht die Fahrt durch die Weinberge, vorbei an Wintrich, Filzen, Mühlheim, Andel und dann erreichen wir Bernkastel-Kues, das „Rüdesheim der Mosel“. Der Ort ist etwas für die Fotolinse und dann nix wie weg.
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Wir fahren bis Zeltingen und machen Halt im Zeltinger Hof www.zeltinger-hof.de Da wir einmal auf unserer Tour unserem Tortenimage nachkommen wollen, gibt es in Trarbach Kaffee und Kuchen. Wie weit ist es noch bis Enkirch? Wie bitte? Nur noch zwei Kilometer.Sigi besitzt den Ortsplan. Zum Schluss müssen wir einen super steilen Berg hochfahren. Oben angekommen meint er grinsend: „Falsch, die nächste Strasse wieder runter.“
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Endlich haben wir das Weingut Tempelhof gefunden
Übernachtung: Weingut mit Flair, die Zimmer sind ein Traum! Enkirch, Weingut – Tempelhof, Rainer Kappel,Tempelstr.5 Tel 06541/6414 www.weingut-tempelhof.de
Das Abendessen im Gasthaus Sonne wählen wir bewusst minimalistisch, wir hatten ja heute schon Kuchen. In der Pension angekommen, verkosten wir noch den Wein des Hausherren in geselliger Runde. Morgen, so prophezeit uns Sigi, fahren wir so lange auf und ab, bis wir die 300 Km auf dem Tacho haben. (Er tut es wirklich und radelt kurz vor unserem Ziel in Fankel noch mal schnell die Strasse rauf und runter.) Jetzt sind wir wirklich alle müde und ausgelaugt, aber keiner gibt es wirklich zu.
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7.Tag: Enkrich - Bruttig - Fankel 49 Km Wir haben gestern etwas zu viel Rotwein gepichelt. Einhellige Männermeinung dazu: Mit Weizenbier am Abend ist der Start morgens besser! Die Temperaturen sind uns eigentlich schon wieder zu warm, bei Nieselregen rollt es einfach besser. Mittagessen, Imbiss an der Staustufe Neef, leider Fehlentscheidung. Das Essen „grotten“ schlecht , nicht zu empfehlen. Noch haben wir 20 km zu radeln, aber irgendwie fehlt gerade mal der Pep. Wir strampeln den Rest der Tour nur noch neben der Strasse ungesicherter Radweg. Na ja, so ist das halt. Schön, das hatten wir die vergangenen Tage Irgendwie sind wir zum wiederholten Mal über die falsche Brücke gefahren. Wir suchen den Erlenweg in Bruttig vergeblich,er befindet sich in Fankel. Das sollte man schon wissen, wenn man zum Gästehaus Steuer möchte.
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8.Tag: Fankel - Cochem 10 Km (Heimreise) Heute ist auch diese Tour leider schon mit zum Glück nur zwei gebrochenen Speichen zu Ende. Jeder von uns würde ein Weiterradeln an der Bundesstrasse ablehnen. Wenn wir das wollten, wären wir “Rennradler”. Wir sind aber Tourenradler, die viel lieber im Grünen ohne Autoabgase fahren. Unsere heutige Strecke führt uns nur noch zum Bahnhof nach Cochem. Auf der 10 km langen Strecke fotografieren wir einige historische Gebäude. Kunst und Kultur
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Über unseren Köpfen braut sich ein Gewitter zusammen, auch Sturm ist vorhergesagt. So schauen wir uns Cochem ein anderes Mal an. Geradewegs zum Bahnhof bitte, um - na was schon wieder zu erleben - dass das Transportband defekt ist. Die Räder in den Zug hinein bugsieren – ohne Kommentar! Der Schaffner meinte nur lapidar, es geht besser, wenn man das Gepäck abschnallt. Ha, ha, wenn der nur wüsste, was das immer für eine Aktion ist, das auf- und abschnallen. Ich denke, wir sollten das mal mit Erwins Trillerpfeife fürs nächste Jahr üben. Jetzt fahren wir erst mal heim und bei dem Gedanken an das eigene Bett, fangen die Augen an zu leuchten.
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aktualisiert 01.08.2019
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