Kunst und Kultur

Am Saar - und Moselradweg

Beginnt man die Tour in Saarbrücken,
dann sollte man vorab schon etwas Zeit mitbringen,
um die Landeshauptstadt kennen zu lernen. Man folgt am Besten dem  Baumeister Friedrich Joachim Stengel, dem Saarbrücken seine Grundordnung verdankt.
Die drei schönsten Plätze sollte man auf jeden Fall gesehen haben: Der Schlossplatz, der Ludwigsplatz und der St. Johanner Markt, das Zentrum der Stadt.
Fröschengasse: Die ehemaligen Handwerker- und Arbeiterhäuser der Fröschengasse  waren teilweise an die ehemalige Stadtmauer angebaut.
Seit 1978 ist die Gasse vorwiegend im barocken Stil  wiederhergestellt worden.
Restaurants mit idyllischen Innenhöfen laden zum Verweilen ein. Am Ende der Fröschengasse (Saarstraße) zeugen die Hochwassermarken  von der Lage Saarbrückens am Fluss.
 

Saarbrüecken-Ludwigskirche

Der St. Johanner Markt mit seinen Boutiquen, Kneipen, Bistros und Restaurants ist das Herzstück des Saarbrücker Lebens. Hier trifft man sich oder man bummelt durch die malerischen Gässchen rund um den Marktplatz. Seit 1978 ist der Altstadtbereich Fußgängerzone. Vom barocken Marktbrunnen (1759 von Stengel entworfen) gibt es eine Sichtachse zum Schloss, früher eine weitere zur Ludwigskirche und von dieser aus eine zurück zum Schloss  das sog. Stengelsche Dreieck.

Altes Rathaus Saarbrücken

Das Saarbrücker Rathaus
wurde 1897 bis 1900 im neu-gotischen Stil von 
Georg J. von Hauberisser gebaut, dem gleichen Architekten, der auch die Rathäuser in München und Wiesbaden entworfen hat. Im Mittelpunkt steht der 54 m hohe Turm, von dem aus täglich um 10:10 Uhr, 13:13 Uhr, 16:16 Uhr und 19:19 Uhr ein Glockenspiel ertönt. Die original erhaltene Frontseite ist geschmückt durch  Sandstein Figuren, die die alten Handwerksstände darstellen.
Man findet dort einen Bergmann, einen Schmied, einen Bauern,  einen Bierbrauer, einen Kaufmann und einen Schafhirten. Nicht leicht zu deuten ist die Figur des St. Georg mit dem Drachen, sie steht vermutlich als Symbol für den Kampf gegen das Böse. Sehenswert im Rathaus ist der Festsaal. Hier finden in festlich geschmückter Umgebung jährlich etwa 1000 Trauungen statt.
 

Die Stiftskirche St Arnual
Etwa 15 min Fußweg sind es nach St. Arnual,  dem "Dorf in der Stadt" und einem der ältesten Stadtteile
Saarbrückens. Um den idyllischen Marktplatz stehen Häuser  aus dem späten Mittelalter, die ihren Charakter bis heute  bewahrt haben. Die gotische Stiftskirche aus dem 13. Jh. zählt zu den bedeutendsten Baudenkmalen im südwestdeutschen Raum. Besonders sehenswert sind die Grabmäler der Fürsten und Grafen von Nassau-Saarbrücken bis zum 15. Jh. Die Strecke entlang des Saarufers führt zu der Völklinger Hütte, dem ersten Industrieweltkulturerbe der UNESCO. Die Anlage ist ein einzigartiges Zeugnis der Industriekultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
 

Saarlouis
Die alte Festungsstadt wurde von dem berühmten Architekten Sebastian Vauban  im Jahre 1680 im Auftrag des Sonnenkönigs Ludwig XIV erbaut
und wird heute wegen der schönen Altstadt mit ihren zahlreichen  Cafés und Restaurants als heimliche Hauptstadt des Saarlandes bezeichnet.

Vorbei an Dillingen und der Burgruine Siersburg liegt auf der Strecke 
nach Merzig die Bietzener Heilquelle, die zu einer kleinen  mineralreichen Erfrischung einlädt. Bekannt geworden ist Merzig nicht nur  durch den international anerkannten Wolfsforscher Werner Freund, sondern auch durch die Streuobstwiesen,  die Äpfel für den bekannten  Merziger Viez (Apfelwein) liefern. Zudem kann Merzig auf seine neuste  kulturelle Errungenschaft - die Zeltstadt (Oper, Musical, Theater) - stolz sein.
 

Saarlouis

Erdgeist

Mettlach
Zwischen 987 und 994 erbaute Abt Lioffin im Abteibereich eine Marienkirche,  von der wesentliche Teile, bekannt als Alter Turm, heute noch stehen.  Das historische Monument ist das älteste, aufrecht stehende,  sakrale Bauwerk im Saarland.  Der Alte Turm ist eine kleine Kirche über achteckigem Grundriss.  Auf der Eingangsseite öffnet sich ein großer Bogen aus ottonischer Zeit. 
Die sieben anderen Seiten haben trapezförmige Nischen, gotisch umgebaut mit Maßwerkfenstern. Im Obergeschoss ist der ottonische Ursprung 
mit berühmten Kapitellen, deren Einordnung in die Kunstgeschichte  die Wissenschaft beschäftigt, erhalten geblieben. Das Treppentürmchen, das im vorigen Jahrhundert eingestürzt war,  wurde von Eugen von Boch rekonstruiert.  Von ihm stammt auch das flache Zeltdach, das dem Bau  ein so charakteristisches  Aussehen gibt.
 

Dass uns der Alte Turm heute noch erhalten ist, verdanken wir vor allem den beiden Kunstfreunden        
Karl Friedrich Schinkel und Eugen von Boch.  Schinkel, der berühmte preußische Baumeister, hat sich bei einer Reise im April 1826, die ihn durch das Saarland führte, für ihn begeistert. Einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des  Turmes hat auch Eugen von Boch geleistet, der den Bau Mitte des 19. Jh. durch eine  umfassende Renovierung sicherte.  Als signifikantes Exemplar für den Zentralbau in der mittelalterlichen Baugeschichte wird der  “Alte Turm” immer wieder in kunstgeschichtlichen Abhandlungen erwähnt.1809 erwarb Jean-Francois Boch die Alte Abtei in Mettlach an der Saar. Ihre Lage war zum einen bestens geeignet,  die Rohstoffe per Schiff anzuliefern, zum anderen bot die Region reiche Vorräte an Holz und Kohle,  die für die damalige Keramikproduktion benötigt wurden. Schnell wuchs ein Industriezentrum heran,  das später sogar die Eisenbahn nach Mettlach brachte.  Seither lenkt das Unternehmen von Mettlach aus seine weltweiten Aktivitäten.  Die über 250 Jahre alte Abtei  gilt heute als eines der schönsten Fabrikgebäude. Die weltberühmte Porzellanmanufaktur Villeroy & Boch hat hier ihren Firmensitz.  Sehenswert sind die dazugehörige Keravision, eine ungewöhnliche Ausstellung,  die durch die spannende jahrhundertalte Firmengeschichte der von Bochs führt  und der "Living Planet Square", der von André Heller konzipiert wurde.  Er besteht aus dem Pavillion, der Figur des Erdgeistes (14 m) und der "Weltkarte des Lebens" (137.008 Einzelfliesen).

Konz
Wo die Saar in die Mosel mündet,  haben schon in der Bronzezeit Menschen gelebt.  Die Römer bauten für ihre Straße von Trier nach Metz  eine sechsbogige Steinbrücke mit zwei Türmen über die Saar.  Kaiser Valentinian I. (364-375) erkannte den landschaftlichen  Reiz des Platzes über den zwei Flüssen in der Nähe der Metropole 
Augusta Treverorum (Trier) und ließ auf der Anhöhe eine prunkvolle  Villa von gut 80 x 38 m Ausdehnung errichten, die ihm als Sommerresidenz diente.  Von hier aus wurde ein Weltreich regiert, aber nach dem Frankensturm verfiel  auch die prächtige Villa und im Mittelalter wurde dort eine Kirche errichtet. Aus dem keltischen contionacum entstand Konz, das erst mit der Entwicklung  der Eisenbahn wieder von seiner verkehrsgünstigen Lage profitieren konnte.
Die Linien von Saarbrücken, Metz, Luxemburg und aus dem Sauertal  trafen sich hier mit der Verbindung nach Trier,  Eisenbahnbrücken überspannen seitdem Mosel und Saar.

Konz
Trier Markt

Trier und seine Sehenswürdigkeiten
Man kann sie nur aufzählen, die vielen schönen Plätze,  Gebäude und Denkmäler der ältesten Stadt Deutschlands.  Zum anschauen braucht man bestimmt mehr als eine Woche.
 

Brunnen in Schweich

Schweich
Bei Schweich endet auf der linken Moselseite die fruchtbare Ebene des Trierer Beckens.  Von nun an treten die Uferberge näher zusammen.  Eisenbahn und Autobahn verlassen das Moseltal und suchen über die Wittlicher Senke  eine Abkürzung der vielen Uferschleifen. Schweich ist Verwaltungszentrum der gleichnamigen Verbandsgemeinde und  entsprechend ein lebendiger, geschäftiger Ort mit modernen Teilen.
Autobahn und Bundesstraße führen heute über die Mosel, früher war Schweich ein wichtiger Fährort.
Der Fährturm, ein mächtiger Rundbau, der auch als Eisbrecher bei Moselhochwasser diente, steht heute noch am Flußufer.  Nicht weit davon zweigt vom Fluss der hübsche Jachthafen für Segel- und Motorboote ab.  Moselaufwärts, einen kleinen Spaziergang entfernt, liegt der ruhige Ortsteil Issel mit seiner reizvollen Uferpromenade,  der einen Besuch lohnt. In Schweich ist der Moseldichter Stefan Andres aufgewachsen. Ein großer Brunnen 
am Schulzentrum erinnert an ihn.  Im Niederprümer Hof in der Hofgartenstraße hat die
Stefan- Andres- Gesellschaft ihren Sitz, sie unterhält dort ein Archiv mit  Lebenszeugnissen und Originalmanuskripten.

Köwernich
Der kleine Weinort liegt vor seinen sanft ansteigenden Weingärten auf der rechten Moselseite. 
Seine klassische Lage, die steilen Wingerte der "Laurentiuslay" befindet sich jedoch auf dem anderen Ufer.  So müssen die Winzer einen weiten Umweg fahren - oder wie seit alters her mit dem Nachen übersetzen. P.S. In Köwernich wurde Beethovens Urgroßmutter geboren.

Trittenheim
Breit und behäbig liegt Trittenheim am flachen Hang der Landzunge,  die hier durch eine enge Moselschleife gebildet wird, völlig umgeben  von flachen Wingerten und mit einer Brückenverbindung zu den  Lagen auf der anderen Seite. Sie wurde 1909 errichtet und ist eine  der ersten Brücken an der Mittelmosel, einmal abgesehen von den  Stadtbrücken in Bernkastel-Kues und
Traben -Trarbach.  Aber auch die Fährtürme, an denen früher das Stahlseil der  Ponte (Fähre) befestigt war, stehen noch.  Die Namensendung -heim deutet auf eine fränkische Besiedlung hin  und der Ort wirkt entsprechend etwas anders, als die älteren, meist zu keltischer Zeit entstandenen Moseldörfer.
 

Trittenheim
Piesport

Piesport
Hier kreuzte einst ein alter Handelsweg vom Hunsrück in die Eifel auf einer Furt die Mosel. 
Aus porto pigontio - "Pigontios Furt" entwickelte sich der Name Piesport. 
Heute führen sogar zwei Brücken über den Fluss und verbinden die Gemeindeteile beider Moselseiten, denn zu Piesport als Gesamtgemeinde gehören auch Niederemmel, Müstert, Reinsport und Ferres.
Der namensgebende Ortsteil Piesport liegt reizvoll direkt unter den steilen Südhängen der Weinberge. Neben der Pfarrkirche sind eine Reihe von alten Weinhöfen sehenswert.
Eine Besonderheit ist die hier gefundene römische Kelteranlage, 
die größte nördlich der Alpen. Umfangreiche Schutzbauten 
sichern die antiken Reste, deren Ausmaße und geschickte Anordnung beeindrucken.
 

Kues 
Auf der anderen Seite der Brücke liegt 
Kues - im Gegensatz zum eingezwängten Bernkastel -  weit ausgebreitet am flachen Flussufer entlang.  Ins Auge fällt als erstes der mittelalterliche Komplex des Cusanus- Stifts, 
das nicht nur architektonisch interessant ist. Es handelt sich um eine der erstaunlichsten sozialen Einrichtungen Europas,  die der berühmteste Sohn des Stadtteils vor über 500 Jahren ins Leben rief. 
Damals stiftete Nikolaus Krebs, der sich Nikolaus von Kues nannte,  gemeinsam mit Schwester und Bruder ein Altersheim für 33 bedürftige Männer,
welches seinen Unterhalt aus den dazu gehörenden Weinbergen schöpfen sollte.
 

Kues

75000 Weinstöcke wachsen für das Stift - und das hat bis heute gereicht.
Es hat gereicht durch die Zeit der Bauernkriege und der Reformation, durch den Dreißigjährigen Krieg und die Raubkriege Ludwig XIV., es hat über die französische Revolution und die Preußenherrschaft gereicht,  über Inflation und die Nazizeit, über Währungsreform und Weinkrise bis heute.
Was war das für ein Mensch, der solch eine Einrichtung ins Leben rief?  Ein heller Kopf jedenfalls, denn sein zwar nicht adliger,  aber glücklicherweise auch nicht armer Vater ermöglichte ihm eine Ausbildung, 
die selbst heutzutage ungewöhnlich wäre.  Deventer in Holland, Heidelberg und Padua waren die Stationen. Schon 1425, mit 24 Jahren, hielt er Vorlesungen an der Universität zu Köln.  1426 erhielt er die Priesterweihe und entwickelte von nun an vor allem seine  diplomatischen Fähigkeiten im Dienste der Kirche.  Er wirkte 1432 auf dem Konzil zu Basel und reiste anschließend als Gesandter des Papstes nach Konstantinopel.  Später, von 1438-1448 war er in päpstlichen Diensten auf den deutschen Reichstagen dauernd unterwegs,  fast ein Genscher des Spätmittelalters.
Und am Ende, welche Geste gegenüber der Heimat: Sein Körper ruht in einer römischen Kirche, 
aber sein Herz, das lässt er ganz unchristlich herausschneiden und an die Mosel bringen.  Das ruht im Cusanus Stift in heimischer Erde.
Vom architektonisch sehr reizvollen Stiftskomplex führt die Straße mit einer Serie von Gründerzeit - Villen  in das eigentliche alte Weindorf Kues. Hier ist das Geburtshaus des großen Kardinals beeindruckend,  aber auch die schönen Fachwerkhäuser in den Dorfgassen.
 

Bernkastel-Kues4

Der Stadtteil Bernkastel
liegt am Kopfende einer weiten Moselschleife, in der Mündung des Tiefenbachtals, das eng  und steil aus dem Hunsrück herunterführt. Kues und Bernkastel, seit 1905 vereinigt, sind durch eine Brücke verbunden. Zur Stadt gehören auch die früher selbständigen Weinorte Andel und Wehlen.
Schon sehr lange ist die Gegend besiedelt, in Kues fand man 1962 ein Dorf aus der Jungsteinzeit (4000 - 3000 vor Chr.), die älteste bekannte Siedlung  an der Mosel überhaupt. Sicher haben auch Treverer und Römer hier gelebt,  aber die erste urkundliche Erwähnung fällt ins 7.  Jh. Merowinger und  Luxemburger waren Herren auf der Burg, bis 1017 der trierische  Erzbischof Poppo die Festung zerstörte und dem eigenen Herrschaftsbereich einverleibte.  1277 wurde die heutige Burg Landshut vom Erzbischof Heinrich von Vinstingen erbaut.  1291 erhielt Bernkastel die Stadtrechte von Kaiser Rudolf von Habsburg.
 

Zeltingen  - Rachting
Im Herzstück der Mittelmosel, an der Innenseite der großen Moselschleife,  liegt die Gemeinde Zeltingen-Rachting. Beide Ortschaften kamen durch Erzbischof Kunibert (7. Jh.) an das Kurfürstentum Köln, bei dem sie fast 1000 Jahre verblieben. Der Erholungsort bietet neben Weinbau viele Wohnbauten  des moselländischen  Barock. Sehenswert : Deutschherrenhof,  Marktplatz mit Fachwerkbauten aus dem 17. Jh. und St Stephanus
Kath. Pfarrkirche mit barocker Ausstattung.
 

Traben Trarbach

Tarben – Trabach
Die Stadt Traben-Trarbach liegt, ähnlich wie Zell im Hamm,  am Kopf einer engen Moselschleife, 
wobei seit 1898 eine Brücke die Stadtteile Traben und Trarbach verbindet.  Dazu gehören als Stadtteile noch die Winzergemeinde Wolf, Bad Wildstein  mit seiner Thermalquelle und Kautenbach im Tal des gleichnamigen Baches.  Eingemeindet ist auch der Weiler Rißbach auf der linken Moselseite. Funde aus keltischer und römischer Zeit belegen die alte Besiedlung des Platzes. Seit 1350 war die Grevenburg über Trarbach Regierung der hinteren Grafschaft Sponheim.  Die Nachfolger der mutigen Loretta aber hatten sich im Volk nicht nur Freunde gemacht,  denn als nach vielen Belagerungen die Burg von den französischen Truppen gesprengt wurde, geschah das, wie ein Chronist vermerkte, unter dem Jubel der Bevölkerung. Nach der französischen Revolution und Besetzung war Trarbach von 1794-1814 Cantonsstadt  und wurde 1815, wie das ganze Rheinland, preußisch. Die mittelalterliche Bausubstanz ist in Traben und Trarbach durch große Stadtbrände  im 18. und 19. Jahrhundert fast völlig vernichtet worden. Dennoch ist die Stadt architektonisch sehr reizvoll.
 

Enkirch
 "Schatzkammer rheinischer Dorfbaukunst" nennt sich das Dorf an der Mündung eines verzweigten Bachtals in die Mosel.  Mindestens seit keltischer Zeit war der günstige Platz besiedelt.  Aus römischer Zeit fand man Säulen und Tempelreste. 
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Enkirch 733 im Testament der Adela,  der merowingischen Gründerin des Klosters Pfalzel.  Im Mittelalter gelangte das Dorf in den Besitz der Grafen von Sponheim  und später in den des Pfalzgrafen von Zweibrücken und Simmern, der in seinen Territorien 1557 die Reformation einführte.
Seitdem ist Enkirch evangelisch - 
wie die große Pfarrkirche mit ihrer schlichten Innenausstattung.  Besonders schön ist der ruhige Kirchhof, den eine 1883  zum 400. Geburtstag Luthers gepflanzte Linde beschattet.

Enkirch

Zell
Die Stadt Zell, seit alters her Hauptort im Zeller Hamm, liegt am östlichen Scheitelpunkt dieses besonders gleichmäßig  geformten Moselbogens auf dem schmalen Ufersaum.  Dahinter steigen die weinbedeckten Hänge schnell an,  bis zu den Wäldern, mit denen schon die Hochfläche des Hunsrücks beginnt.  Als Stadtteile gehören die ehemals selbständigen Gemeinden Kaimt und Merl zu Zell,  sowie das Neubaugebiet Barl.  Auch der Vorort Corray, heute mit der Stadt nahtlos verschmolzen, war einst ein eigenes Dorf. Schon 1222 hatte Zell die Stadtrechte erhalten. 1229 wurde die Stadtmauer mit drei Toren fertiggestellt.  1532 bei der Verteidigung Triers gegen die anstürmende Streitmacht Franz von Sickingens, machten sich 300 Streiter aus dem Zeller Hamm  einen Namen wegen ihrer besonderen Tapferkeit.  Ihre Standhaftigkeit wurde sprichwörtlich und seitdem heißt es in Mundart:
"He steiht ferm (fest) wie ein Zeller us em Hamm!" 
Kurfürst Richard von Greiffenklau dankte den Zellern, indem er den Sitz des trierischen Amtes für die Gegend von  Burg Arras nach Zell verlegte und das schöne Schloss bauen ließ, das noch heute das reizvollste Gebäude der Stadt ist. Brände in den Jahren 1848 und 1857 vernichteten einen großen Teil der alten Bausubstanz.  Zell wurde danach mit verbreiterten Strassen wieder aufgebaut und wirkt deshalb "städtischer" als die meisten Moselstädte. Erhalten blieb damals unter anderem das "Haus Caspary" in der Balduinstraße,  ein interessanter gotischer Bau, der 1515 für den kurtrierischen Amtmann Johann von Senheim errichtet wurde.

Zeller schwarz Katz

Auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1786 überstand die Feuersbrünste. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind vor allem zwei Türme erhalten.  Der "viereckige Turm" im Zeller Bachtal und der "runde Turm", am Friedhof über der Stadt,  der sich als Vordergrund für Panorama-Aufnahmen von Zell anbietet und auf fast keiner Ansichtskarte fehlt.  Fast dörflich wirkt Zell dagegen in der Jacobstraße, einer schmalen Gasse mit kleinen Winzerhäusern,  die bei der Pfarrkirche von der Hauptstrasse abzweigt.  Dort befindet sich auch der Eingang der Synagoge der damaligen jüdischen Gemeinde von Zell.

Beilstein
Im Scheitelpunkt des Cochemer Krampen liegt als Inbegriff  von Moselromantik schlechthin das kleine Winzerdorf Beilstein.  Einst hatte Beilstein sogar Stadtrechte, war gut befestigt und  lange Zeit nur auf dem Wasserwege zu erreichen.  Die Reichsfeste über dem Ort und die Stadtbefestigung  wurden auf dem Höhepunkt der französischen Eroberungskriegszüge des 17. Jahrhunderts 1689 gesprengt.  Die Burgruine Metternich mit ihrem fünfeckigen Bergfried  beherbergt ein Restaurant und bietet eine herrliche Aussicht  über das gedrängt im Bachtal liegende Beilstein und weit über die Mosel. Seit dem Mittelalter hatten die Herren von Beilstein gegen Bezahlung Schutzbriefe an Juden ausgestellt  und ihnen die Ansiedlung erlaubt. Dieser Politik verdankt der Ort einen guten Teil seines Wohlstands. Mittelpunkt des Ortes ist der Marktplatz, den Johann von Braunshorn 1322 anlegen liess.  Um ihn gruppieren sich das alte Zehnthaus (deutlich düsterer und drohender als ein modernes Finanzamt), die ehemalige St. Christophs - Kirche und der Metternicher Hof von 1727, heute Hotel.  Der ganze Ort besteht aus reizvollen Gebäuden, die schöne Gruppen bilden und  durch enge Gassen und Stiegen miteinander verbunden sind.

Beilstein

Bruttig –Fankel
Ein Ort bestehend aus zwei Ortsteilen. Malerische, winklige Gassen, alte Fachwerkhäuser 
mit Staffelgiebeln und Erkern und eine 2000 jährige Weingeschichte  machen den Ort interessant und liebenswert.

Cochem    Cochem
   Am Ausgang des "Cochemer Krampens", eines über 20
   km langen Moselbogens,  liegt bei der Mündung des
   Endertbaches die Kreisstadt Cochem mit dem Stadtteil
   Cond auf der anderen Moselseite Sie ist nicht nur
   Verwaltungsmittelpunkt  des Landkreises Cochem - Zell
   sondern auch das touristische Zentrum  zwischen Trier und
   Koblenz. Über 1,5 Mill. Tagesgäste besuchen jährlich die
  Stadt,  rund 450 000 Übernachtungen werden registriert.
  Wie viele Plätze an der Mosel war auch Cochem von den
   Kelten und dann von den Römern besiedelt,  ehe es im
   Jahre 886 zum erstenmal in einer Urkunde erscheint. 
   Der Burgbau, auf welchen Fundamenten auch immer,  soll vom Anfang des 11. Jh. stammen.  1294 kam die Burg unter trierische Herrschaft.  Der tatkräftige Kurfürst Balduin ließ sie zur starken Festung ausbauen und der Ort wurde kurtrierisches Amt.
Mit einer Kette konnte die Mosel gesperrt werden, auf der man Zoll erhob. 1332 erhielt der Ort Stadtrechte. Ein besonders schlimmes Jahr für Cochem war dann 1689,  als die Truppen Ludwig XIV. Stadt und Burg eroberten und nieder brannten.
Die Stadt erholte sich wieder, aber die Burg blieb zerstört. Es war ein "verrückter Städter", der die Ruine 1866 kaufte und mit dem Wiederaufbau begann, der Berliner Kommerzienrat Ravené.
Heute heißt eine wichtige Cochemer Straße nach dem Burgenromantiker, damals haben sich die Winzer wahrscheinlich über ihn kaputtgelacht. 1877 war das Werk vollendet, die Burg diente der Familie
Ravené als Sommersitz.
Heute gehört die Reichsburg der Stadt Cochem und sie ist nicht nur ein touristisches Symbol für die Stadt geworden, sondern auch für deutsche Burgenromantik schlechthin.
 

Dass auch Ruinen ihren Reiz haben können, zeigen die Reste von Schloß Winneburg im Enderttal,
das wie die Reichsburg 1689 zerstört wurde, aber keinen Liebhaber fand, der es wieder aufbaute.
Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch wichtige Bauten erhalten.
Das Enderttor sicherte die Straße in das gleichnamige Tal und steht heute noch mit einigen Anbauten.
Ebenso erhalten haben sich das Balduinstor und an der Mosel das Mäusetor,  das nichts mit den kleinen Nagetieren zu tun hat, sondern ein "Maut"- ein Zolltor war.  Hier wurde der Zoll erhoben und unterhalb war auch die mächtige Kette befestigt,  mit der die Mosel gesperrt werden konnte.
Weitere existierende Durchgänge sind die Bachgassenpforte und die Kirchgassenpforte.
Historische Bausubstanz in schönen Fachwerkhäusern findet sich vor allem am Markt
mit seinem Brunnen und dem barocken Rathaus sowie in den Nebengassen.
Bemerkenswert ist das alte Kapuzinerkloster von 1623, heute als Cochemer Kulturzentrum restauriert.
Historisch interessant ist auch ein verkehrstechnisches Objekt, das 1877 wie die wiedererstandene Reichsburg eingeweiht wurde: Der Eisenbahntunnel durch den Cochemer Krampen. Mit 4205 m Länge war der Kaiser -Wilhelm-Tunnel bis vor einigen Jahren der längste in Deutschland.
In Cochem führt er schon kurz hinter dem Bahnhof in den Berg. Solange Dampflokomotiven durch den Tunnel fuhren,  gab es wegen der großen Länge stets Schwierigkeiten mit Rauch und Abgasen.
Trotz zweier Entlüftungsschächte und starker Gebläse gelang es nicht, dieses Problem befriedigend zu lösen.  Erst seit der Einführung elektrischer Lokomotiven fährt die Bundesbahn abgasfrei durch den Tunnel. Doch Cochem ist nicht nur Historie. Die Moselpromenade lockt die Besucher ebenso, wie die Sesselbahn auf den Pinnerberg, der nach einem dort abgestürzten Schäfer benannt ist  und von dem sich eine herrliche Aussicht über die Stadt und das Moseltal bietet.
 

Koblenz
 Koblenz
Ad confluentes = bei den Zusammenfließenden,
        nannten die Römer das Erdkastell, das sie hier an der Moselfurt der Rheinstraße
        Mainz-Köln-Xanten kurz nach der Zeitwende errichtete.
        Der fruchtbare und verkehrsgünstige Koblenzer Raum war wohl schon seit 
        der mittleren Steinzeit (ca. 9000 v. Chr.) kontinuierlich besiedelt.
        Zur Römerzeit von den Treverern, die die gesamte Moselregion beherrschten.

In fränkischer Zeit entstand eine Königspfalz und der berühmte Erzbischof Hetti von Trier gründete im
3. Jh. das Chorherrenstift St. Kastor, in dem 842 die Abgesandten der drei Enkel Karls des Großen 
über die Reichsteilung verhandelten, die ein Jahr später in Verdun vollzogen wurde.
Bis 1018 war die Stadt "reichsunmittelbar", dann schenkte Kaiser Heinrich II. sie dem Trierer Kurfürsten.
Zum Trierer Kurstaat gehörte sie bis 1794, seit 1690 als Residenz des Kurfürsten.
Von 1794-1814 war Koblenz Hauptstadt eines französischen Departements. Ab 1815 wurde es Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz. An diesem markanten Platz zwischen den beiden Flüssen wurde 1897 auf gewaltigem Sockel ein 350 Zentner schweres Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. errichtet, der darauf Wilhelm der Große genannt wird,  eine Bezeichnung, die sich in der Geschichtsschreibung allerdings nicht durchsetzen konnte.
1945 schossen amerikanische Soldaten den Monster - Kaiser vom Sockel und seit 1953 stand darauf schlicht ein Mast,  der mit einer deutschen Fahne an die verlorene Einheit erinnerte.
Nun ist die deutsche Einheit wieder hergestellt und auch der dicke Kaiser samt Schlachtross steht wieder auf seinem Sockel. Sehen wir sein Denkmal als Kuriosum, als Disneyland auf Deutsch, und nicht als Verehrung des Kaisertums und jenes Wilhelminismus, die mit nationaler Überheblichkeit und Großmannssucht Deutschland ins Unglück brachten.
 

Sehenswert: in Koblenz:
Die alte Burg

Sie ist 700 Jahre alt und war zeitweilig Residenz der Erzbischöfe von Trier.  Heute Stadtarchiv und Stadtbibliothek an der Balduinbrücke.


Altes Kauf und Danzhaus

Am Floriansmarkt, wo noch andere schöne Gebäude  aus verschiedenen Jahrhunderten zu finden sind.
 

 

Basilika St. Kastor
1208 war der Kirchenbau in rheinischer Romanik abgeschlossen.  In Kastor wurde 842 der Vertrag von Verdun vorbereitet  und 1137 der erste staufische Kaiser Konrad III. gewählt.
Deutsches Eck
Die Landspitze zwischen Rhein und Mosel hatte von jeher  eine besondere Bedeutung für die Deutschen.
Festung Ehrenbreitstein
Eine der mächtigsten Festungen Europas.
Auf schroffem Fels wurde um 1000 die erst Burg errichtet. 1817-23 entstanden nach mehreren Ausbauten die mächtigen Mauern,  die stufenförmig die monumentale Befestigung umschließen. Heute Sitz des Landesmuseums mit einer Sammlung technischer Kulturdenkmähler.
Um den großartigen Ausblick zu genießen fährt man mit der Sesselbahn in 4 Minuten hinauf.
         

Basilika  Sankt Kastor

Kurfürstliches Schloß
Der klassische Säulenbau wurde als Residenz des letzten Kurfürsten von Trier,  Clemens Wenzeslaus, errichtet. Im 19 Jh. wohnte darin  König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Nach dem Krieg wurde das völlig ausgebrannte Gebäude  als Behördensitz um gebaut.


St.Florin
deren Gründung in das 10. Jh. zurückreicht hat ein romanisches Kirchenschiff. 
Der Neubau stammt vom Anfang des 12. Jh. 
Sie wurde auf der römischen Kastellmauer errichtet Heute ist sie die evangelische Kirche für die Altstadt.
 

DasWeindorf

Weindorf
Nahe der Rheinpromenade scharen sich Fachwerkhäuser  der großen Deutschen Weinbaugebiete um einen Platz.
Verschiedene Weinhäuser laden ein besonders im Sommer  in die Gartenwirtschaft mit Tanzmusik im Freien.