Tour mit Rad und Schiff  2014


Unser Ziel: Das belgisch - niederländische Limburg, was zu Recht als Paradies für
Rad- und Schiff-Reisen gilt. Die MS Miró, das luxuriöse schwimmende Hotelschiff, begleitete uns auf unserer Radreise in Belgien und den Niederlanden. Mit nur 5 Außenkabinen(10 Personen) und zwei Mann Schiffscrew eine übersichtliche Reisegruppe. Alle Mitreisenden waren deutschsprachig und auch die Altersgruppe passte.

Sa. 09.08.
Nach Anreise mit unserem Auto parkten wir selbiges im  kleinen Jachthafen
St.Pietersplaats, Maastricht. Nach Gepäck verstauen wurden wir an Deck und in unserer Kabine eingewiesen und bekamen unsere Räder zugeteilt.
Für meine „Zwergengröße“
gab es logo XS!
Alle Räder sind 11 Gang E- Bikes und
30 KG schwer!
(ich konnte gerade so über den Lenker schauen. Kein Witz!)
 

unser Schiff die Miro

Unsere Kabine auf dem Luxusschiff. Erwin ahnt wohl schon, dass er als erster ins Bett steigen darf. Die Bullaugen sind unsere einzige Luftzufuhr! Vielleicht deshalb die Blickrichtung? Doch, es gab immer genügend frische Luft! Auch das Bad ist ausreichend groß und hat genügend Stauraum.

Unser Schiff startet pünktlich kurz nach 12°° Uhr. Ob ich morgen noch alles weiß, was wir heute an Input bekommen haben? Mit den Rädern muss alles genau nach Skipper Marts Anweisung laufen, denn für die Zwei-Mann-Crew: Mart und Schiffseignerin Miss Elly ist das Hochleistungsarbeit.
Um 16.45 Uhr Tankstopp vor Liegè (Lüttich).
17.30 Uhr Ankunft in der Industriestadt, Wir schwärmen aus und jeder sucht etwas Essbares. Wir landen beim Afrikaner, es war eine gute Entscheidung. Am Abend begleitet uns Mart auf einem Stadtrundgang und Einkehr in eine ganz besondere Kneipe. Im Herzen Lüttichs, in einer Seitenstraße von La Batte, liegt Au Jardin des Olivettes.
Les Olivettes ist eines der letzten
Café-chantants der Stadt. Bei diesem Vorgänger des Karaokes wird auf einem Podium mit einem Pianisten mitgesungen. Sofern man Noten dabei hat und singen kann steht einem Auftritt nichts im Wege.
 

Die Bilder des ersten Tages: Begrüßung am runden Tisch, Fahrt nach Lüttich, in der Schleuse, unser Schiff,

Am Abend verlassen wir die Stadt und ankern an einem ruhigen Platz. Morgenfrüh kommen wir wieder nach Liegé, dann geht es zum Markt.

10.08.
Der Sonntagsmarkt «La Batte» ist der größte und älteste Markt Belgiens – eine echte Institution. An zahllosen bunten Ständen werden Obst und Gemüse, Käse, Kleider, Blumen und sogar lebendes Federvieh verkauft. Unter den Rufen der Marktschreier, die auf wallonisch den günstigen Preis und die Frische ihrer Produkte rühmen, eilen wir über die Brücke zum Schiff auf die andere Seite der Maas.



Als wir vom Markt kommen stehen unsere “Schlachrosse” schon bereit. Ein schnelles probieren und dann...? Wo gibt es wieder Probleme? In der Zwergenabteilung!! “So kannst du nicht fahren!”, sagt Mart und wechselt meinen Sattel aus. Der Lenker wird auch noch verstellt. Bitte testen. Hilft das? Na, ja,- wir werden das Rad schon irgendwie gelenkt bekommen. Frage von Mart: “Karin, wie steigst du auf das Rad? Du solltest links aufsteigen anschieben und mit rechtem Fuß durchsteigen. “Ok, Mart, morgen vielleicht!“ Wir verlassen den Kopf schüttelnden Skipper, der uns noch nachruft: “ Ich habe euch im Blick, denn ihr radelt am Fluss entlang.“ Stimmt, er fährt  mit der Miró direkt zum Endpunkt. Wir radeln von Lüttich nach Angleur, Voeren, Eijsden, bis nach Kanne ca.42 Km. Bei uns waren es etwas mehr Km, da wir uns verfahren hatten. Erst nach Info eines anderen Radlers fanden wir den Weg. Richtig nass waren wir auch geworden. Egal! Nach Dusche und Kaffee suchten wir in Kanne unser Hotel, das Limburgia, wo wir nach Ende der Tour noch das Wochenende verbringen wollen. Abends gab es im Restaurant t` Heukske zur Belohnung leckere Muscheln. Und gut geschlafen haben wir, keine Frage.

11.08.
Kanne-Lanaken-Maasmecheln 50Km
und der Rest per Schiff nach Bree.
Die Miró bringt uns nach dem Frühstück auf dem Albert Kanal nach Lanaken, wo unsere heutige Tour beginnt. Das Wetter ist so wechselhaft, aber wir haben es geschafft trocken in Maasmecheln anzukommen. Die Miro ankert sozusagen vor einem Outlet. Dorthin schlendern wir nach einer Dusche zum Essen. Outlet!? Wir wollen doch nur essen und keine Klamotten einkaufen! Der Italiener war nach Umschau die einzige Alternative zur Würstelbude. Dann gibt es heute mal Pizza, aber leider auch Techno Musik. Was ein hungriger Mensch alles aus hält !!Später schipperte Mart uns nach Bree, wo wir auch ankerten und als später alle am großen Tisch versammelt waren wurde es  noch ein netter Abend.

12.08.
Bree- Achel- Weert 50 Km
und nach Stevensweert per Schiff.
Heute geht die Fahrt durch den Nationalpark Hoge Kempen. Wir radeln durch Wälder und Landdünen. Mysteriöse Moorlandschaften liegen auch an unserem Weg. Die Benediktiner Abtei Achel nutzten wir zur Kaffeepause. Besichtigung der Abtei? Nein, heute sollten wir uns etwas sputen, der Skipper muss pünktlich um15°°Uhr starten, damit wir rechtzeitig an der zu befahrenden Sluis (Schleuse) sind. Diese wird dann geschlossen- Wartungsarbeiten! That´s live! Als unser Schiff  in der Schleuse liegt regnet es in Strömen und fast sieht es so aus, als ob wir hier die Nacht verbringen müssten. Nach bangen Minuten geht es weiter und wir ankern vor den Toren von Stevensweert ein sternförmig angelegtes Dörfchen mit Kopfsteinpflaster und vielen schmucken Häusern. Auch einige Teile der alten Wehranlage wurden wieder restauriert. Nach dem Essen machen wir noch einen Rundgang und erleben den Sonnenuntergang.-Schön-

Mi.13.08. Rundtour Thorn-Thorn ca. 50 Km
Heute morgen fahren wir während des Frühstücks über die Seeenplatte nach Thorn von dort gibt es eine Rad-Rundtour und hier wird auch übernachtet. Thorn wird die weiße Stadt genannt, weil fast alle Häuser weiß getüncht sind. Was der Grund dafür ist erfahren wir bei der morgendlichen Tour Besprechung. Als Thorn von den Franzosen regiert wurde führte ein schlauer Beamter die Fenstersteuer ein. Die Bürger wehrten sich und mauerten die Fenster zur Straße mit den Steinen der abgetragenen Abtei zu. Um eine einheitliche Fassade zu bekommen strichen sie die Häuser weiß an. Der „Maashof grote Hegge“ liegt gegenüber unserer Anlegestelle. Das Seengebiet wurde vor 25 Jahren fast ausschließlich von den  Nordrhein-Westfalen genutzt, da es als Naherholungsraum für sie schnell zu erreichen ist. Heute sind wir wieder in den Niederlanden unterwegs, an der nicht ganz so komfortablen Beschilderung zu erkennen. Selbst die viel radelnden Pinneberger  treffen wir suchend auf der Strecke. Doch man verliert sich wieder,da jeder seinen Fahrstil und Rhythmus hat. Mir ist das ganz recht, so muss ich nur auf Erwins Fahrweise achten. Es ist im Laufe des Tages relativ warm geworden, aber die dunklen Quellwolken begleiten uns ständig. Egal, wenn wir nur nicht nass werden. Wir haben zwar an der grote Hompeche Molen unser Vesperbrot gegessen, was uns nicht hinderte in Wesem in der „Gasterie de Kneip“ noch eine Suppe zu löffeln. Erwin entscheidet sich für ein fit und schlank Brotje.

14.08
Thorn- Born – Maastricht ca.40Km
Nach dem Frühstück fahren wir zum Berghaven Born. Es ist heute etwas frisch und als es endlich los gehen kann, fallen die ersten Tropfen. Nein, wir steigen nicht noch mal ab. Erst unter einer Brücke wird die Regenjacke zum Einsatz kommen. So geht das, schließlich sind wir nicht aus Zucker. Der Gegenwind plus Regen bremst mich trotz elektronischer Hilfe aus. Mais und Getreidefelder kann ich gerade nicht so genießen. Als Erwin merkt ,Hoppla mein radelnder Hausdrachen ist ja verschwunden, bleibt ihm nur noch warten. Heute sind wir in der Provinz Limburg am Julianakanal und an der Maas unterwegs. An unserem Weg liegt das Kasteel Born ein Wasserschloss. Die Ruine in der Stadt Stein ist auch einen Abstecher wert. Zur Vesperpause finden wir einen windgeschützten Sitzplatz in einem Bushäuschen und sind so für unsere  Mitradler gut zu sehen. Wir treffen Renate und Walter. Zu viert erkunden wir die Umgebung von Bunde und finden das von Mart beschriebe Cafè bei der Kirche. Bernd und Katrin hatten im Kasteel Vaeshartelt sogar draußen ihren Kaffee genießen können. Dann wird es unvermittelt städtisch wir sind schon in Maastricht und als wir den Gebäude Komplex der Kreisverwaltung passieren haben wir auch bald St Pietersplaats den Jachthafen erreicht. Die Miró wartet schon. Die Räder werden verstaut und wir fahren mit dem Schiff nach Maastricht. Wir haben uns noch etwas in der quirligen Stadt an der Maas umgeschaut, das Lokal im alten Jachthafen gefunden, hier ist auch der Winterliegeplatz der Miró . Alle trafen sich noch mal am großen Tisch auf unserem Zuhause der letzten Tage, das war es schon, leider! Abreisefieber macht sich breit. Morgen nach dem Frühstück beginnt „die Flucht“ nach dem Motto: “Nix wie weg hier“, oder ” Hauptsach-fort!“

Wir haben ja noch ein paar Tage zum ausruhen angehängt und fahren wieder nach Belgien in das Dorf Kanne, wo wir auch während der Tour schon ankerten.
Was kann man rückblickend sagen:
“Es war genauso, wie wir uns das vorgestellt hatten, es gab keine Unstimmigkeiten, viel Bewegung in der Natur, ausreichend Schlaf (bei mir immer wichtig) und gehungert haben wir auch nicht.“
Das einzige was wir nicht gekostet haben war belgische Schokolade!
 

zuletzt bearbeitet am 27.09.2014